Das U-Boot-Museum in Hamburg: Erinnerungen an längst vergangene Zeiten

Auf den ersten Blick ähnelt das russische Unterseeboot U-434 einem Wal, der hier am Elbufer gestrandet zu sein scheint. Doch bei genauem Hinsehen entpuppt sich das Objekt als ein noch immer funktionsfähiges russisches Unterseeboot, das zur Besichtigung bereitsteht. Dieses der Tango-Klasse der russischen Marine angehörige Boot gilt als größtes nicht nukleares Boot der Welt, das bis zum Beginn der Jahrtausendwende zum Einsatz kam. Ganz gewiss kommen bei so manchem Besucher Erinnerungen an den deutschen Filmklassiker "Das Boot" auf.

U-Bootmuseum in Hamburg

Beengte Verhältnisse im Innenraum

Eines liegt auf der Hand: Klaustrophobiker sollten das U-Boot nur von außen in Augenschein nehmen. Denn in dem 90,16 Meter langen und nur 8,72 Meter breiten Boot ist es sehr eng. Das im Jahr 1976 erbaute Gefährt hat keine Fenster. Doch Tageslicht dringt unter Wasser eh nicht ins U-Boot. Auf viele Besucher wirkt die Situation schon beklemmend, obwohl sich das Mobil noch nicht einmal bewegt. Wer sich in den Alltag der einstigen Marineleute hineinversetzen möchte, wandelt zwischen Maschinen, Spinten und Kabelsträngen umher. Hintergrundinformationen und technische Details werden am besten während einer Führung vermittelt.

Interessante Führungen mit Guides

Erfahrene Guides berichten davon, dass das U-Boot bis zu 400 Meter in die Tiefe tauchen kann. Das Auf- und Abtaucherlebnis ist ebenfalls ganz nah – dank der Ebbe und Flut, die außerhalb des Boots herrscht. Wer der Kommandozentrale einen Besuch abstatten möchte, kommt um eine Führung nicht herum. Dieser Teilbereich des Boots darf aus Sicherheitsgründen ausschließlich innerhalb einer Führung besichtigt werden.

Ein Überrest aus der Sowjetunion

Es grenzt an ein Wunder, dass Russland nach Absprachen mit Geheimdiensten das U-Boot für Ausstellungen in Museen zur Verfügung gestellt hat. Doch beim U-434 ist dieses Wunder gelungen. Nachdem das Boot fast 26 Jahre lang wichtige Dienste für die russische Marine leistete und für Spionagetätigkeiten an der US-amerikanischen Ostküste eingesetzt wurde, erwarb das U-Bootmuseum Hamburg das Gefährt im Jahr 2002. Nachdem es zuerst in der Nähe der Hafencity positioniert wurde, ging es nach dem Umbau zum Museum an seinen heutigen Bestimmungsort über. Hier thront der Zeitzeuge des Kalten Krieges nunmehr am Fischmarkt. Zugleich gilt das Boot als Symbol gegen den Krieg.

  • Anschrift: St. Pauli Fischmarkt, 20359 Hamburg
  • Telefon: 040/3200 4934
  • Mail: info@u-434.de
  • Internet: https://www.u-434.de/
  • Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 9 bis 20 Uhr; Sonntag 11 bis 20 Uhr
  • Eintrittspreise: Erwachsene 9 Euro; Kinder von 6 bis 12 Jahren, Schüler, Studenten 6 Euro; Senioren ab 65 Jahren 7 Euro

Hier befindet sich das U-Bootmuseum in Hamburg