Die Rickmer Rickmers: nicht nur ein Schiff, sondern eine Herzensangelegenheit

Hunderte an Schiffen passieren an jedem Tag den Hamburger Hafen. Doch nur wenige Schiffe nehmen bei Einheimischen einen so hohen Stellenwert wie die Rickmer Rickmers ein. Das dreimastige Museumsschiff ist eines der bekanntesten Gefährte im Hafen – so soll es auch in Zukunft bleiben.

Ein Weltenbummler: die Rickmer Rickmers

Das nach dem Enkel des Werftbesitzers der Reederei Rickmer Clasen Rickmers benannte Schiff eroberte erstmals im August 1896 das Meer. Der Großsegler kann sich durch Wind, Diesel oder Dampf fortbewegen und bereiste bereits weite Teile des Meeres. Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts transportierte der Dreimaster Waren wie Bambus oder Reis von Hongkong nach Deutschland. Der Indische Ozean, Gebiete um die USA oder Länder aus Fernost steuerte die Rickmer Rickmers ebenfalls an – welch ein Globetrotter! Das Schicksal des Großseglers wandelte sich im Jahr 1912, als die Hamburger Reederei Carl Christian Krabbenhöft das Schiff erwarb und in "Max" umtaufte. Nunmehr wurde der Dreimaster zur Beförderung von Kohle von Wales nach Chile sowie Salpeter von Chile nach Wales genutzt.

Viele Namen – ein Schiff

Nach dessen Konfiszierung im Ersten Weltkrieg diente der Segler unter portugiesischer Herrschaft als Segelschulschiff. Nach einer Umbenennung auf "Max" folgten weitere Namensänderungen auf "Flores", "Santo André" oder "Sagres". Erst seit der Mitte der 1980er Jahre trägt das Schiff wieder seinen ersten Namen "Rickmer Rickmers". Diese "Rückbesinnung auf alte Werte" erfolgte durch Initiative des Vereins Windjammer für Hamburg, der einen Umtausch der Yacht Anne Linde gegen den in die Jahre gekommenen Großsegler anstrebte. Seit der mehrjährigen Sanierung erstrahlt der Frachtsegler in neuem Glanz. Heute wird das Hamburger Urgestein vom Fiete-Schmidt-Anleger überwiegend als Museumsschiff genutzt.

Ein beliebtes Museumsschiff

Dieses Museumsschiff gewährt seinen Besuchern einen Blick "hinter die Kulissen". Wer möchte, kann einen Blick auf den Dieselmotor im Maschinenraum oder die einstige Dampfmaschine werfen. Die gehissten Segel gehören auf der Rickmer Rickmers der Vergangenheit an. Bemerkenswert ist der außergewöhnliche Passagier, der auf dem Boot seit jeher mit an Bord war. Die Rede ist von Rickmer Rickmers, der heute als Galionsfigur das Buges des Schiffes verziert. Das Bordrestaurant lädt zur kulinarischen Auszeit ein. An Samstagen und bei besonderen Veranstaltungen steht es wagemutigen Besuchern frei, die 35 Meter hohe Takelage des Großseglers zu erobern und sich an der fantastischen Sicht auf den Hafen zu erfreuen. Dieser Anblick ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.

  • Anschrift: Bei den St. Pauli Landungsbrücken, 20359 Hamburg
  • Telefon: 040/3195959
  • Mail: museum@rickmer-rickmers.de
  • Internet: http://www.rickmer-rickmers.de/
  • Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr
  • Eintrittspreise: Kinder 4 bis 12 Jahre 3 Euro; Schüler und Studenten 4 Euro; Erwachsene 5 Euro; Familienkarte 12 Euro; Gruppenführungen auf Anfrage (50 Euro je Führung zzgl. Gruppeneintritt)
  • Anschrift: U3 Haltestelle Landungsbrücken; S1, S2, S3 Haltestelle Landungsbrücken

Hier befindet sich das Museumsschiff Rickmer Rickmers in Hamburg