Der Hamburger Michel: das bekannteste Wahrzeichen der Stadt

Für viele Seefahrer galt der Anblick des Hamburger Michels als Synonym für Heimat. Der markante Helmturm aus Kupfer war das erste und das letzte, was sie bei ihrer Ankunft und Abfahrt in Richtung Weltmeere erblickten. Schon aus weiter Ferne ist die Turmuhr sichtbar, die übrigens größer als jede andere Turmuhr in Deutschland ist. Doch das ist längst nicht der einzige Vorzug der Kirche.

Schwere Schicksalsschläge in der Baugeschichte

In seiner Vergangenheit wurde das Gotteshaus insgesamt dreimal geweiht. Jeweils am 19. Oktober der Jahre 1762, 1912 und 1952 standen die Zeremonien sinnbildlich für die bewegte Historie der Kirche. Zweimal wurde das Gotteshaus 1750 und 1906 von Bränden heimgesucht. Die Bombardierung im Zweiten Weltkrieg setzte dem Kirchbau ebenfalls schwer zu. Doch trotz dieser Geschehnisse wurde die jüngste der fünf Hauptkirchen der Stadt immer wieder aufgebaut.

Ein wundervoller Prachtbau im barocken Stil

Die seit dem 18. Jahrhundert in ihrer heutigen Form errichtete Michaeliskirche schreibt als einer der schönsten barocken Bauten aus Norddeutschland Geschichte. Der großzügige Innenraum ist mit rund 2.500 Sitzenplätzen ein Traum in Weiß und Gold, der im kreuzförmigen Grundriss angelegt ist. Der hinter der Empore angebrachte Gotteskasten sowie der Taufstein aus dem Altarraum sind Hinterlassenschaften aus der Erbauungszeit des Michels. Von unverkennbarer Schönheit ist die 1,50 Meter große Figur des Erzengels Michaelis, deren prägnantestes Merkmal ihr Farbenreichtum ist. An der Krypta setzt sich die Erkundungstour fort. Diese Krypta beeindruckt nicht nur mit ihrer massiven Größe. Darunter wurden namhafte Persönlichkeiten wie der Komponist Carl Phillip Emanuel Bach bestattet. Die Krypta ist Schauplatz einer Ausstellung, die auf die bewegende Historie der Michaeliskirche eingeht. Diese Ausstellung wird durch eine Dauerausstellung von historischen Krippen aus aller Welt ergänzt.

Ein Kirchenbesuch mit Herzschlaggarantie

Kein Besucher sollte sich die Besteigung des 132 Meter hohen Turms entgehen lassen. Exakt 452 Stufen führen zur 82 Meter hohen Plattform, die einen fulminanten Blick auf die Stadt und den Hamburger Hafen freigibt. Eine Option zur Treppe ist der Aufzug. Auch über diesen Zugang können Besucher die zehn Glocken des Turms aus nächster Nähe bewundern. Heute werden in der Kirche St. Michaelis überwiegend Gottesdienste, Konzerte und Trauungen abgehalten. Zu besonderen Anlässen dient der Hamburger Michel ebenfalls als Veranstaltungsort von Trauerfeiern oder Wirtschaftskongressen. In der Kirche ertönen vier verschiedene Orgeln.

  • Anschrift: Hamburger Michel, Englische Planke 1, 20459 Hamburg
  • Telefon: 040/37678-0
  • Mail: info@st-michaelis.de
  • Internet: http://www.st-michaelis.de/
  • Öffnungszeiten: Mai bis Oktober von 9 bis 20 Uhr (letzter Einlass um 19.30 Uhr); November bis April von 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass um 17.30 Uhr)
  • Eintrittspreise: kostenfrei (Spende zum Erhalt der Kirche wird erbeten); Turmbesteigung Erwachsene 5 Euro; ermäßigt 4 Euro; Kinder ab sechs Jahren 3,50 Euro; Krypta Erwachsene 4 Euro; ermäßigt 3 Euro; Kinder ab sechs Jahren 2,50 Euro; Kombipreise für Turmbesteigung und Krypta sind erhältlich
  • Anfahrt: U3 Haltestelle Rödingsmarkt; Buslinien M6, 37 Haltestelle Michaeliskirche; S1, S2, S3 Haltestelle Stadthausbrücke

Hier befindet sich der Hamburger Michel