Ein Einkaufsbummel auf dem Fischmarkt in Hamburg

Die Marktschreiher auf dem Fischmarkt in Hamburg-Altona haben einprägsame und einfallsreiche Namen, soviel sei gesagt. Und wenn Käse-Rudi oder Aale-Dieter ihre Waren anpreisen, kann nur Sonntagmorgen sein. Pünktlich zum Morgengrauen locken die Verkäufer die Besucher an ihre Stände. Nicht nur Hamburger Schnäppchenjäger statten dem Fischmarkt in Hamburg einen Besuch ab. Mittlerweile ist dieser Markt eine echte Institution, die sich wenige Meter neben den Landungsbrücken unmittelbar an der Elbe etabliert hat.

Eine außergewöhnliche Atmosphäre auf dem Fischmarkt

Auf dem Fischmarkt herrscht ein ganz besonderes Flair. Das Alter des Publikums reicht von 0 bis 99. Zahlreiche unterschiedliche Marktstände hauchen dem regen Treiben Leben ein. Wer die besten Schnäppchen ergattern möchte, sollte zur Sommerzeit um 5 Uhr oder im Winter um 7 Uhr über den Fischmarkt schlendern.

Der Fischmarkt: ein Blick in die Geschichtsbücher

Die Geschichte des Fischmarkts geht auf das Jahr 1703 zurück. Damals erteilten die Stadtväter aus Hamburg den Fischern aus der Region eine Sondergenehmigung, der zufolge der Verkauf des gefangenen Guts auch an Sonntagen gestattet war. Damit kamen die Stadtväter der Bitte der Fischer nach, weil deren Fanggut aufgrund fehlender Kühlmöglichkeiten bis dahin zu oft verdarb. Im Rahmen der Verordnung wurde ebenfalls die Marktzeit angeordnet. Der Handel durfte nur so lange betrieben werden, "bis die Glocke halb neun" schlägt. Dadurch war nicht nur der Verkauf der Tiere abgesichert. Zugleich war genügend zeitlicher Spielraum vorhanden, um rechtzeitig zum Gottesdienst zu gelangen.

Eine Million: eine stolze Besucherzahl

Doch der Handel auf dem Altonaer Markt weitete sich vom Fischhandel auf den Verkauf mit Obst und Gemüse aus. Doch Konkurrenz drohte, so dass der Markt in den einstigen Vorort St. Pauli verlegt wurde. Bis heute ist der Altonaer Fischmarkt bedeutungsvoller, da sich in Hamburg-Altona der wichtigere Fischmarkt befindet. Schon seit den 1880er Jahren finden auf diesem Markt täglich Fischversteigerungen statt, bei denen Frischfisch in rauen Mengen an Großküchen und Fischfabriken veräußert wird. Seit 1934 wurden die Fischmärkte in Hamburg und Altona zusammengelegt. Durch den Zweiten Weltkrieg musste das Markttreiben ab 1942 eingestellt werden. Seit 1948 sind die Tore des Fischmarkts wieder geöffnet. Die Vielfalt des Sortiments steigt stetig an. Neben Speisen werden mittlerweile auch Kleidung, Haushaltswaren oder Hühner vor Ort offeriert. In Begleitung von Live-Musik bereitet der Einkaufsbummel auf dem Fischmarkt besonders viel Freude – das können die etwa eine Million Besucher pro Jahr bestätigen.

  • Anschrift: Fischmarkt, Große Elbstraße 9
  • Öffnungszeiten: April bis Oktober von 5 bis 9.30 Uhr; November bis März 7 bis 9.30 Uhr
  • Anfahrt: U3 Haltestelle Landungsbrücken; S1, S3 Haltestelle Reeperbahn; Buslinie 112 Haltestelle Fischmarkt

Hier befindet sich der Fischmarkt in Hamburg